René Zimmermann | Explorer in Residence 2025
In welcher Form kann die unsichtbare Welt der Bakterien und wilden Hefepilze, die uns in der Natur am Semmering umgibt, sichtbar gemacht werden? Und: Wie könnte dieses Terroir visuell und geschmacklich wiedergeben werden?
1. Ich habe den Wald durchforstet (foraging) um die DNA des Semmerings einzusammeln: Auf dem wilden Oregano, der überall wachsenden Brennessel und dem Waldmeister finden sich zahlreiche Spuren von Insekten, Bakterien und wilden Hefepilzen. Ich aktivierte die verschiedenen wilden Hefen und Bakterien, und fermentierte sie zu einem “Wilden Semmering Soda”. Mit der gefundenen Natur entsteht ein visuelles Kunstwerk im Glas, eine Momentaufnahme der Natur des Semmerings am 26. Juni 2025. In den nächsten Tagen und Wochen entsteht durch den Prozess der Fermentation eine Animation in Zeitlupe.
2. Am Fluss sammelte ich angeschwemmte Erde. Durch das Vermischen mit Wasser und anschließendem Absieben setzt sich der schwere Ton am Boden ab – dieser Prozess nennt sich Sedimentation. Diesen Ton werde ich für ein Gericht einsetzen, das ich bis zur Feldküche im September entwickeln werde.
1. Brot · Rohmilchbutter · fermentiertes Gemüse
2. Lauch · Miso-Hollandaise · Holunderkapern vom Semmering
3. Wurzelgemüse · Nusspesto
4. Ricotta Gnudi · Fichtenwipferl vom Semmering · Paradeiser-Chutney
5. Hühnerballotine · gemälztes Emmerrisotto
6. Kriecherl-Tarte · Mädesüß-Creme vom heimischen Bach